Workshop "Vertrauen und Monitoring" (Tag 1)

TRUST

Workshop zu Vertrauen und Monitoring (Tag 1)

Am 12. und 13. März konnte Prof. Clemens Walther (LUH-IRS) 14 Mitglieder der Arbeitsgruppe Bevölkerung (AGBe) und zehn Forschende des TAP TRUST zum ersten digitalen Arbeitstreffen der AGBe begrüßen. Ziel des von Dr. Cord Drögemüller (LUH-IRS) moderierten Workshops war der inhaltliche Austausch zwischen AGBe und TRANSENS-Wissenschaftlern zu verschiedenen Aspekten rund um die Themen Vertrauen und Monitoring.

Die fachliche Rahmung zum Thema Vertrauen nahm der am Projekt beteiligte Psychologe Dr. Roman Seidl (LUH-IRS) vor, während Volker Mintzlaff (TUB-IGG) und Johann Arne Othmer (TUC-LfDG) einen technischen Überblick zu verschiedenen Monitoring-Konzeptionen und den damit jeweils verbundenen Vor- und Nachteilen gaben. Die Fachvorträge eröffneten jeweils offene Fragerunden und spannende Diskussionen im Plenum, die durch den mehrfachen Einsatz von Kleingruppenarbeit begleitet wurden. Diese boten den AGBe-Mitgliedern an beiden Tagen Gelegenheiten, sich mit zentralen Fragen zum jeweils behandelten Thema auseinanderzusetzen, Fragen aufzuwerfen und diese gemeinsam mit den beteiligten Wissenschaftlern kritisch zu reflektieren.

So wurde am Freitag u.a. intensiv darüber diskutiert, wodurch das Vertrauen in Wissenschaft, genauer in verschiedene Disziplinen (Sozial- vs. Naturwissenschaften), entsteht und beeinflusst wird. Gemeinsam reflektiert wurde ferner der Unterschied zwischen Vertrauen im Alltag und bei besonderen Situationen, wie einer Impfung oder der Standortsuche. Zudem wurde darauf eingegangen, ob und wie allseits gewünschte Neutralität und Unabhängigkeit von Expertise gebildet werden könnte und unter welchen Bedingungen Vertrauen entstünde.

In allen Kleingruppen hat in ähnlicher Weise die Vorstellung darüber vorgeherrscht, dass den Naturwissenschaften beim Thema Endlagerung eine größere Bedeutung zukommt. Endlagerung wurde primär als technisches Problem wahrgenommen, obwohl die Themen Partizipation und Kommunikation angesprochen wurden. Der Beitrag der Sozial- und Geisteswissenschaften wird hier vor allem in der Vermittlung bzw. Moderation und Mediation gesehen und nicht so sehr in der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas. Im Verlauf von TRANSENS wird sicher deutlicher, an welcher Stelle die Sozial- und Geisteswissenschaften Beiträge zur Problembearbeitung liefern.

Bei der Frage, was vertrauenserweckende Forschende auszeichnet, wurden von AGBe-Seite Punkte genannt, die eigentlich Konfidenz bezeichnen: Publication Track Record, Erfahrung/Alter der Person, Reputation, Ansehen. Alle diese Punkte basieren auf Erfahrung und Evidenz, nicht auf einer voraussetzungslosen Bereitschaft, sich auf andere zu verlassen (wie soziales Vertrauen üblicherweise definiert wird). Es ist daher wichtig, unterschiedliche Definitionen von Vertrauen zu verdeutlichen und die Bedeutung der Aspekte in der Vertrauensforschung zu berücksichtigen.

Am Samstag wurden verschiedene Facetten des Themas Monitoring diskutiert. Prof. Karl-Heinz Lux (TUC-LfDG) unterstrich dabei u.a. die Unterschiede einer zukünftigen Nahfeld-Überwachung im Vergleich zum früher in Deutschland favorisierten Konzept der wartungsfreien Endlagerung ohne Überwachung. Details können dem Bericht zum Modul 4 entnommen werden.

Am Ende des zweiten Veranstaltungstages zogen die Beteiligten ein positives Fazit und bedankten sich für den intensiven Austausch, aus dem wichtige Impulse für die weitere Forschungstätigkeit und transdisziplinäre Zusammenarbeit mitgenommen werden (das Resümee der AGBe finden Sie hier).